Barrierefreie Formulare – So werden sie benutzerfreundlich und zugänglich gestaltet

Online-Formulare sind ein fester Bestandteil vieler digitaler Prozesse – sei es bei der Kontaktaufnahme, der Anmeldung zu Veranstaltungen oder bei Bestellvorgängen. Doch häufig stellen sie für Menschen mit Einschränkungen eine kaum überwindbare Hürde dar. Damit digitale Teilhabe für alle möglich wird, sind barrierefreie Formulare unerlässlich.

Inhaltsübersicht

Was sind barrierefreie Formulare?

Ein barrierefreies Formular ist so konzipiert, dass es von allen Menschen gleichermaßen genutzt werden kann – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen. Dies bedeutet zum Beispiel, dass das Formular mit assistiven Technologien kompatibel ist,mit der Tastatur bedient werden kann und verständliche Sprache verwendet wird.

Dabei geht es nicht nur um Benutzerfreundlichkeit – barrierefreie Formulare erfüllen auch gesetzliche Vorgaben, wie sie im European Accessibility Act festgelegt sind. Diese EU-Richtlinie verpflichtet Unternehmen, digitale Angebote so zu gestalten, dass sie für alle zugänglich sind.

Warum sind barrierefreie Formulare wichtig?

Barrierefreiheit ist ein zentraler Aspekt der digitalen Inklusion. Millionen von Menschen leben mit Behinderungen – eine benutzerunfreundliche Gestaltung kann sie effektiv vom Zugang zu Informationen und Dienstleistungen ausschließen. Dies betrifft nicht nur dauerhaft eingeschränkte Personen, sondern auch ältere Menschen oder solche mit vorübergehenden Einschränkungen.

Neben der sozialen Verantwortung sprechen auch wirtschaftliche Gründe für barrierefreie Formulare: Wer seine Angebote allen zugänglich macht, erreicht eine größere Zielgruppe und stärkt das Vertrauen in die eigene Marke.

Grundprinzipien barrierefreier Formulare

Damit ein Formular barrierefrei wird, sind bestimmte gestalterische und technische Grundprinzipien zu beachten:

  • Eindeutige Beschriftungen für jedes Eingabefeld, erkennbar durch Screenreader.
  • Bedienbarkeit mit der Tastatur – ohne Maus.
  • Klar verständliche Fehlermeldungen bei Eingabefehlern.
  • Ausreichende Farbkontraste zur besseren Lesbarkeit.
  • Nutzung klarer, einfacher Sprache – insbesondere für komplexe Inhalte empfiehlt sich der Einsatz von Leichter Sprache.

Wie werden barrierefreie Formulare erstellt?

Der erste Schritt besteht in der Analyse der bestehenden Formulare, idealerweise durch ein professionelles Barrierefreiheitsaudit, das Schwachstellen identifiziert und konkrete Handlungsempfehlungen liefert.

Empfehlenswerte Maßnahmen umfassen:

  • Nutzung semantisch sinnvoller HTML-Elemente wie label oder fieldset.
  • Echtzeit-Feedback bei falschen Eingaben.
  • Optimierung für assistive Technologien – Informationen dazu bietet ein Überblick über die Funktionsweise von Screenreadern.
  • Berücksichtigung offizieller Standards, die beispielsweise durch eine Barrierefreiheitszertifizierung nachgewiesen werden können.

Technische Unterstützung bieten spezialisierte Tools wie das Website Accessibility Widget, das bestehende Formulare analysiert und gezielt optimiert.

Beispiele für barrierefreie Formulare

Ein gelungenes Beispiel ist ein Kontaktformular mit logisch aufgebauten Feldern, eindeutigen Hilfetexten und gut sichtbaren Rückmeldungen bei Fehlern. Auch Bewerbungsformulare lassen sich so gestalten, dass sie zugänglich und klar strukturiert sind – etwa durch eine schrittweise Führung, verständliche Beschriftungen und kontrastreiche Darstellung.

Barrierefreiheit ist ein essenzieller Bestandteil digitaler Angebote. Formulare, die für alle zugänglich sind, schaffen Mehrwert – sowohl für die Nutzenden als auch für die anbietenden Organisationen. Wer digitale Barrieren abbaut, schafft Vertrauen, erreicht mehr Menschen und erfüllt zugleich gesetzliche Anforderungen.

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