Was ist eine barrierefreie Website?

Eine barrierefreie Website ist so aufgebaut, dass sie für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen ohne fremde Hilfe nutzbar ist. Dazu gehören unter anderem Nutzerinnen und Nutzer mit Seh-, Hör- oder motorischen Einschränkungen, aber auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder eingeschränkter Sprachkompetenz.

Die Anforderungen reichen dabei von technischen Aspekten über Gestaltung und Inhalte bis hin zu sprachlicher Zugänglichkeit – wie beispielsweise der Einsatz von „Leichter Sprache“..

Checkliste für barrierefreie Websites: Ein Überblick

Eine Checkliste ist kein Ersatz für eine vollständige Überarbeitung – aber ein sehr guter Anfang. Sie bietet eine klare Orientierung und zeigt, wo die wichtigsten Potenziale und Risiken liegen. Eine bewährte Struktur mit praktischen Beispielen bietet der Beitrag unter Barrierefreiheit Beispiele.

10 Punkte der Checkliste für barrierefreie Websites

Diese zehn Punkte decken die häufigsten und relevantesten Themenbereiche ab:

  1. Texte mit ausreichendem Kontrast: Farben müssen gut unterscheidbar sein – besonders bei Texten vor Bildhintergründen.
  2. Flexible Schriftgrößen: Inhalte sollten sich ohne Layoutverlust vergrößern lassen.
  3. Strukturierte Überschriften und semantisches HTML: Klare Gliederung erleichtert Orientierung und Lesbarkeit.
  4. Navigation per Tastatur: Alle Funktionen müssen ohne Maus erreichbar sein.
  5. Alternative Texte für Bilder und Medieninhalte: Visuelle Inhalte benötigen beschreibende Alt-Texte.
  6. Barrierefreie Formulare: Eingabefelder sollten verständlich beschriftet und fehlerrobust sein – mehr dazu bei Barrierefreien Formularen.
  7. Klare Sprache und Verständlichkeit: Inhalte müssen verständlich formuliert sein – kurze Sätze, klare Aussagen.
  8. Bedienbarkeit mit Screenreadern: Die Website muss mit assistiven Technologien nutzbar sein.
  9. Multimediale Inhalte mit Untertiteln oder Transkripten: Videos sollten mit ergänzenden Informationen ausgestattet sein.
  10. Verzicht auf Barrieren wie Captchas oder animierte Inhalte ohne Steuerung.

Diese Punkte bilden die Grundlage für einen zugänglichen Internetauftritt – und lassen sich schrittweise umsetzen.

Worauf muss bei einer barrierefreien Website geachtet werden?

Neben der technischen Umsetzung spielt auch die redaktionelle und visuelle Gestaltung eine große Rolle. Inhalte sollten nicht nur funktionieren, sondern auch verständlich und nutzbar sein – für möglichst viele Menschen.

Wichtig ist, die Website ganzheitlich zu betrachten: Eine klare Navigation, konsistente Interaktionen und verständliche Sprache gehören genauso zur Barrierefreiheit wie der technische Unterbau.

Kriterien der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.2)

Die internationalen Richtlinien der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.2) bilden das Fundament für barrierefreie Webinhalte. Sie basieren auf vier Prinzipien: wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust. Diese Prinzipien umfassen eine Vielzahl konkreter Erfolgskriterien, die je nach Konformitätsstufe (A, AA, AAA) unterschiedlich anspruchsvoll sind.

Inhalte müssen nicht nur technisch zugänglich sein, sondern auch inhaltlich und visuell verständlich präsentiert werden. Dazu gehört etwa, dass Formulare korrekt beschriftet sind, multimediale Inhalte mit Alternativen bereitgestellt werden und Bedienelemente auch per Tastatur zugänglich sind. Die WCAGs dienen sowohl als rechtlicher Maßstab als auch als praxisnaher Leitfaden für alle, die barrierefreie Websites entwickeln.

Ein fundiertes Verständnis dieser Kriterien ist die Basis – für die praktische Umsetzung empfiehlt sich eine strukturierte Prüfung.

Welche Aspekte umfasst die Checkliste?

Die Checkliste deckt nicht nur technische Anforderungen ab, sondern umfasst ebenso gestalterische und redaktionelle Aspekte. Dazu zählen klare Navigationsstrukturen, sinnvolle Gliederungen, verständliche Sprache sowie der korrekte Einsatz von Formularen und multimedialen Inhalten. Auch organisatorische Fragen – wie interne Zuständigkeiten, regelmäßige Überprüfungen und Schulungen – spielen eine Rolle, wenn Barrierefreiheit langfristig verankert werden soll.

Konsequente Anwendung der Checkliste hilft dabei, Schwachstellen im Aufbau der Website frühzeitig zu erkennen und gezielte Verbesserungen umzusetzen.

Warum ersetzt die Checkliste keine Audits oder Tests?

So hilfreich eine barrierefreie Website-Checkliste auch ist – sie bleibt ein Werkzeug zur Orientierung. Sie kann Hinweise auf mögliche Schwächen geben, deckt aber nicht die technische Tiefe oder individuelle Besonderheiten einer Website ab.

Um tatsächliche Barrieren zuverlässig zu identifizieren, braucht es strukturierte Prüfverfahren wie einen professionellen Barrierefreiheitsaudit oder einen standardisierten WCAG-Test. Diese Methoden analysieren die Website umfassend – sowohl automatisiert als auch manuell – und liefern konkrete Handlungsempfehlungen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass gesetzliche Anforderungen erfüllt und echte Nutzbarkeit gewährleistet sind.

Nach Abschluss eines erfolgreichen Audits kann die Website zusätzlich mit einer Barrierefreiheitszertifizierung ausgezeichnet werden – als sichtbarer Beleg für die erreichte Zugänglichkeit.Eine Checkliste ist ein wertvoller Startpunkt – doch wirkliche Sicherheit bieten professionelle Prüfungen und gezielte Beratung. Das Team von Accessperts steht bereit, um bei der Umsetzung barrierefreier Webangebote zu unterstützen – mit Fachwissen, Erfahrung und einem klaren Blick für praxisgerechte Lösungen. Ob Ersteinschätzung, strategische Beratung oder kontinuierliche Begleitung: Barrierefreiheit beginnt mit einem starken Partner an der Seite.