Was ist WCAG 2.2?
WCAG 2.2 ist die aktuellste Version der Web Content Accessibility Guidelines, die von der Web Accessibility Initiative (WAI) des World Wide Web Consortiums (W3C) entwickelt wurde. Diese Richtlinien bieten Empfehlungen, um digitale Inhalte für alle Nutzer, insbesondere Menschen mit Behinderungen, zugänglicher zu machen.
WCAG 2.2: Veröffentlichung und Hintergrund
Die WCAG 2.2 wurde entwickelt, um bestehende Richtlinien weiter zu verbessern und spezifische Barrieren zu adressieren, die in WCAG 2.1 nicht ausreichend behandelt wurden. Die offizielle Veröffentlichung fand im Jahr 2023 statt. Die neuen Erfolgskriterien in WCAG 2.2 erweitern die vorherigen Versionen und konzentrieren sich insbesondere auf Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Sehbehinderungen und motorischen Einschränkungen.
Warum WCAG 2.2 für Zugänglichkeitsrichtlinien verwenden?
Die Umsetzung der WCAG 2.2 bietet mehrere Vorteile:
- Rechtliche Sicherheit: Viele Länder orientieren sich bei ihren Barrierefreiheitsvorschriften an den WCAG-Standards.
- Bessere Nutzererfahrung: Verbesserte Bedienbarkeit für eine breitere Zielgruppe.
- SEO-Vorteile: Barrierefreie Websites haben oft bessere Rankings in Suchmaschinen.
- Erweiterte Kompatibilität: Verbesserte Nutzung mit assistiven Technologien wie Screenreadern.
Richtlinien und Prinzipien in WCAG 2.2
WCAG 2.2 basiert weiterhin auf den vier grundlegenden Prinzipien der Zugänglichkeit:
- Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen für alle Nutzer erfassbar sein.
- Bedienbarkeit: Alle Funktionen müssen leicht navigierbar sein.
- Verständlichkeit: Informationen und Bedienung müssen klar und einfach sein.
- Robustheit: Inhalte sollten mit verschiedenen Technologien kompatibel sein.
Wie erweitert WCAG 2.2 die vorherigen Versionen?
WCAG 2.2 baut auf WCAG 2.1 auf und fügt neue Erfolgskriterien hinzu, um bisherige Lücken zu schließen. Dazu gehören:
- Verbesserte Anforderungen an die Tastaturbedienbarkeit.
- Erweiterte Kontrast- und Schriftanforderungen für eine bessere Lesbarkeit.
- Zusätzliche Richtlinien zur Vermeidung von Ablenkungen und Barrieren für kognitive Beeinträchtigungen.
WCAG 2.2: Kompatibilität mit früheren Versionen
WCAG 2.2 ist rückwärtskompatibel mit WCAG 2.1 und WCAG 2.0. Das bedeutet, dass Websites, die bereits WCAG 2.1-konform sind, nur minimale Anpassungen benötigen, um WCAG 2.2 zu erfüllen.
WCAG 2.2: Neue Erfolgskriterien
Die WCAG 2.2 bringt mehrere neue Erfolgskriterien mit sich, darunter:
- Focus Appearance: Verbesserung der Sichtbarkeit von Tastaturfokus-Indikatoren.
- Dragging Movements: Alternativen für Drag-and-Drop-Interaktionen.
- Consistent Help: Einheitliche und leicht zugängliche Hilfsfunktionen.
- Accessible Authentication: Barrierefreie Authentifizierungsmechanismen ohne komplizierte CAPTCHA-Eingaben.
Diese Kriterien können als Checklist genutzt werden, um die Barrierefreiheit von Webinhalten systematisch zu überprüfen.
Wie verbessert WCAG 2.2 die Barrierefreiheit?
Mit den neuen Erfolgskriterien stellt WCAG 2.2 sicher, dass noch mehr Menschen digitale Inhalte uneingeschränkt nutzen können. Insbesondere profitieren Nutzer mit motorischen Einschränkungen, Sehbehinderungen und kognitiven Beeinträchtigungen von den neuen Anpassungen. Unternehmen und Organisationen, die WCAG 2.2 implementieren, tragen aktiv zur digitalen Inklusion bei und vermeiden gleichzeitig rechtliche Risiken.
WCAG 2.2 stellt einen entscheidenden Schritt zur Verbesserung der digitalen Barrierefreiheit dar. Unternehmen und Entwickler sollten sich frühzeitig mit den neuen Anforderungen auseinandersetzen, um eine barrierefreie Nutzererfahrung zu gewährleisten.
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Erfahren Sie mehr über digitale Barrierefreiheit in unserem Artikel „Was ist digitale Barrierefreiheit und was ist wissenswert?“.
Für weiterführende Informationen zur gesetzlichen Pflicht der Barrierefreiheit besuchen Sie unseren Artikel „Was sind die Anforderungen an die Barrierefreiheit von Websites im Jahr 2025?“.